Zunächst Stille, die Ruhe vor dem Sturm
19... 8,1-5: Das Lamm öffnet
das siebente Siegel
(1) Und als es das siebte Siegel öffnete,
trat im Himmel Stille ein, etwa eine halbe Stunde lang. (2) Und ich sah
die sieben Engel, die vor Gott standen, und sieben Trompeten wurden ihnen
gegeben. (3) Und ein anderer Engel kam, und er wurde an den Altar gestellt.
Er hatte eine goldene Räucherpfanne, und viel Räucherwerk wurde
ihm gegeben, damit er es zu den Gebeten aller Heiligen auf den goldenen
Altar gebe, dem vor dem Thron. (4) Und der Rauch des Rauchwerkes stieg
aus der Hand des Engels mit den Gebeten der Heiligen hinauf vor Gott. (5)
Und der Engel nahm die Räucherpfanne und er füllte sie aus dem
Feuer des Altars und er warf sie auf die Erde, und Donner und Stimmen entstanden
und Blitze und ein Erdbeben.
Und als das Lamm "das siebte Siegel öffnete, trat im Himmel Stille ein, etwa eine halbe Stunde lang."
Mit dem siebten Siegel des Buches wird das letzte Geheimnis des Lebens gelüftet. Das letzte Stadium beginnt: das Gericht. Und da tritt Stille ein im Himmel, nicht für eine Gedenkminute, sondern ein halbe Stunde lang. (1)
Wenn sie die Zeit des Gerichts kommen sehen, dann nehmen sich die, die sich mit dem Himmel noch verbunden wissen, Zeit. Sie stellen alles Getriebe ab. Sie "halten die Welt an", wie Carlos Castaneda sagen würde. Sie schauen auf ihr Leben, und sie lassen sich dabei von dem Kind Gottes in ihnen führen. Und sie lassen ihr stilles Gebet zu Gott aufsteigen wie Weihrauch. Und sie lassen sich erschüttern von dem "Feuer vom Altar vor dem Thron", das der Engel des Gerichts in sie hineingeworfen hat. (1 und 5)
Der Altar vor dem Thron bedeutet, daß alles in der Welt Gott dargebracht wird. Das ganze Spiel von Werden und Vergehen ist das unaufhörliche Opfer auf diesem Altar. Die Gebete der Heiligen werden an diesem Altar mit Räucherwerk gewürzt, weil sie sich im Bewußtsein dieses unaufhörlichen Opfers freiwillig Gott darbringen. (3)
Und der Engel wirft das Feuer von dem Altar auf die Erde, um dort dieses Bewußtsein zu wecken durch den Schock, den es da auslöst: Donner und Stimmen und Blitze und Erdbeben. Das Feuer und die Stimmen hier gleichen denen zu Pfingsten und in jedem Pfingstereignis. Es ist immer ein Schock, wenn einem Menschen die Realität zum Bewußtsein kommt. Und dieser Schock sprengt die Mauern, hinter denen so viele spontane Bewegungen festgehalten worden sind. Und dann sprudelt all das Steckengebliebene und Zurückgehaltene plötzlich hervor wie ein aufgestauter Sturzbach. (5)
Jeder Mensch spürt den Schock von dem Feuer,
das der Engel auf die Erde wirft, aber nicht jeder kommt durch den Schock
zur Besinnung. Und so erscheinen nun für diejenigen, die bis jetzt
nicht aufgewacht sind, sieben Engel mit Trompeten, um die weiteren "Maßnahmen"
des Gerichts anzukündigen, damit auch die Hartnäckigen in den
Prozeß der Bewußtwerdung eintreten können: (6)
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Zur Vorbemerkung
Zum Beginn des Kommentars: Der Mensch, der sehen
kann, was es mit dem menschlichen Leben auf sich hat (1-6)
Zu den Adressaten des Sehers:
Die Menschen, an die er sich wenden kann, bei
denen eine Aussicht besteht, daß sie seine Botschaft hören (7-13)
Zu: Gewisse Menschen haben eine vollkommene Einsicht
in das Wesen des Lebens (14)
Zu: Die meisten Menschen begreifen das Leben nicht;
sie finden nur falsche Antworten (15)
Zu: Die ersten sechs Geheimnisse des Lebens (16)
Zu: Die Besiegelung derer, die sich besinnen (17-18)
Zu: Sie ersten sechs "Trompeten" (Warnrufe) (20-22)
Zu: Himmlische Botschaften werden an die gepeinigte
Menschheit gesandt (23-25)
Zu: Die siebte Trompete: Gottes Herrschaft ist wiederhergestellt
(26)
Zu: Die Frau und der Drache (27-29)
Zu: Die spektakulären, aber illusionären
Phänomene des Ego verführen die meisten (30-32)
Zu: Die Wahrheit zeigt sich (33-42)
Zu: Eine Zeit der Harmonie, die Wiederkehr des
Ego und seine erneute Zerstörung (43-44)
Zu: Angesichts des Todes zeigt sich die Wirklichkeit
(45)
Zu: Das Leben nach der Vernichtung des Ego (46-48)
Zu: Das eben Beschriebene wird in Kürze geschehen
(49)
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